Akupunktur und die Traditionell Chinesische Medizin (TCM) 

beruht auf der Lehre der fließenden Lebensenergie (Qi) im Zusammenspiel von Yin und Yang.

 

Nach TCM-Verständnis entstehen Erkrankungen aus einem Ungleichgewicht des dynamischen Zusammenspiels zwischen Yin und Yang sowie aufgrund eines stagnierenden Qi Flusses. Mittels Akupunktur werden Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht gebracht und Stagnationen gelöst.

Behandlung durch kleine Nadelstiche

Bei einer Akupunkturbehandlung, die meistens im Liegen stattfindet, werden dem Patienten je nach Erkrankung an ausgewählten Stellen Nadeln in die Haut eingestochen. Die sterilen Einmal-Nadeln sind speziell geschliffen, der Patient spürt daher nur wenig, gelegentlich einen minimalen, anfänglichen Einstichschmerz. 

 

Nach einiger Zeit kann ein dumpfes Schwere- oder Wärmegefühl in den behandelten Bereichen entstehen. Dieses Gefühl weist darauf hin, dass der passende Akupunkturpunkt genau getroffen wurde. 

 

Die Nadeln verbleiben etwa 20 bis 30 Minuten in der Haut. 

In den letzten Jahren konnte in mehreren Untersuchungen nachgewiesen werden, dass Akupunktur bei der Behandlung bestimmter Schmerzarten, aber auch zur Linderung bei Übelkeit und Erbrechen sowie bei der Erleichterung der Geburt hilfreich sein kann. So konnte in einer großen deutschlandweiten Studie die Therapie mit den Nadeln bei Kniearthrose-, Kopf-, und Rückenschmerzen dazu beitragen, die Schmerzen deutlich zu lindern und beispielsweise bei Spannungskopfschmerzen die Tage mit Kopfschmerzen auf die Hälfte reduzieren.

Zusätzlich gibt es auch Hinweise darauf, dass Akupunktur bei einer Reihe weit verbreiteter Erkrankungen wie Heuschnupfen, Tennisellbogen, Menstruationsbeschwerden, allergischem Asthma oder funktionellen Magen- und Darmbeschwerden helfen könnte.

Anwendungsgebiete der Akupunktur

Wie wirkt Akupunktur?

Natürlich ist es schwierig, die Wirkung traditioneller Heilverfahren wissenschaftlich zu erklären. Aber es gibt gerade zum Thema Akupunktur viele Untersuchungen und Studien, die versuchen, die Geheimnisse dieser jahrtausendealten Medizin aufzudecken.

 

Besonders in der Schmerztherapie ist die Akupunktur inzwischen eine weitestgehend anerkannte Therapieform. Viele Studien haben die Wirksamkeit belegt. Die Wirkweise ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass sich die Gesamtwirkung aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt: Es gibt eine regionale und eine systemische Wirkung.


Außerdem gibt es sowohl psychische als auch physische, 
also körperliche Wirkkomponenten.

 

Der Einstich ins Gewebe selbst wirkt wie ein kleiner Entzündungsreiz. 

Er wirkt dadurch ganz lokal durchblutungsfördernd,
aber auch entzündungshemmend und schmerzlindernd. 

Mit Nadeln Blockaden lösen

Akupunktur soll körpereigene Regulationsmechanismen anregen und wiederherstellen, sowie die Selbstheilungskräfte stimulieren. Sie ist also eine Reiztherapie. Mit jedem Nadelstich wird nach der Theorie dem Körper Energie zugeführt oder abgezogen. Dadurch soll blockierte Qi-Energie wieder ungehindert durch die Meridiane fließen können.

Jeder Akupunkturpunkt kann bestimmten Organen oder Körperfunktionen – und damit auch Krankheitsbildern zugeordnet werden. Verschiedene dieser Punkte, die einem Organ zugeordnet sind, liegen auf sogenannten Meridianen. Sie verlaufen über den gesamten Körper.

Es gibt 14 Meridiane – oder auch Energiebahnen – mit 361 klassischen Akupunkturpunkten. Je nach Krankheitsbild oder -symptom werden Akupunkturnadeln entlang der betroffenen Meridiane gesetzt. Das soll Organe und Nerven direkt beeinflussen und das harmonische Energiegleichgewicht im Körper wieder herbeiführen.

Ähnlich wie Reflexzonentherapien löst auch die Stimulation von Akupunkturpunkten eine Reaktion des Nervensystems aus,
welche sich wiederum reflektorisch auf andere Organe und Gewebe auswirken kann.

 

Die Tatsache, dass es sich bei dem Einstich um ein kleines Schmerzerlebnis handelt, beeinflusst sowohl die Psyche als auch den Körper.
Das Nervensystem steht dabei im Mittelpunkt der Wirkung. Mit Akupunktur lassen sich Reaktionen des vegetativen Nervensystems auslösen. Man kann auch spüren, wie der Muskeltonus sich verändert. 

 

Das alles wiederum hat Auswirkungen auf die Freisetzung von neuronalen und hormonellen Botenstoffen. Das Hormonsystem wird von Medizinern auch als Endokrinum bezeichnet. Deshalb spricht man bei der Akupunktur von einer komplexen psycho-neuro-endokrinen Wirkung. Auch immunmodulierende, entstauende, vegetativ regulierende und psychisch ausgleichende Effekte konnten beschrieben werden.

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